Krumi Lesepate & Zauberer für Kinder
KrumiLesepate & Zaubererfür Kinder

Presse

 

 

Rheinische Post vom 2. Juni 2022

von Monika Götz

 

Meerbusch

Nach 2 Jahren ist endlich wieder Bücherbummel rund um die KÖ in Düsseldorf. Für Krumi im Programm-Flyer offiziell angekündigt als Instagram-Star Wolfgang Krumnacker, ist es der 16. Bücherbummel:

Meine Vorfreude ist riesengroß" sagt der erfahrene Vorleser.

Andererseits wissen viele Kinder ab drei Jahren, wie viel Freude es macht dem Vorleseonkelaus Meerbusch zuzuhören und zuzusehen.

Ihm fliegen die Kinderherzen reihenweise zu, dennKrumi lebt seine Vorlesegeschichten sichtbar und kann auch zaubern. Mit diesen Künsten wird er jetzte wieder im Kinderlesezelt an der Bahnstraße Kreuzung Königsalleein Düsseldorfalle jungen und alten Zuhörer verzaubern.

Das gesamte Programm läuft vom 2. bis 6. Juni.

Krumis Geschichtenzeit ist amSamstag 4. Juni, 14 Uhr. Dannliest er für Leute ab 4. Undauch am darauffolgenden Sonntag, 14 Uhr, ist die Geschichtenzeit auf die Zuhörer dieser Altersklasse abgestimmt..

Das gesamte von der Stadtbücherei Düsseldorf gestaltete Programm mit Vorlesern zu verschiedenen Themen ist sehr abwechslungsreich und je nach Veranstaltung  auf Kinder bis zu acht Jahren und älter abgestimmt. "Ich habe  bestimmt wieder ganzviel Spaß" freut sich Krumi auf seine Geschichtenzeit beim diesjährigen Bücherbummel. Auch für Meerbuschs Vorleser war die lange Corona-Zeit, in der seine Auftritte weitgehend abgesagt werden mussten, nicht einfach.

 

 

 

 

Rheinische Post vom 24.12. 2021

von Bernd Schuknecht

 

 

 

Meerbusch

 Wolfgang Krumnacker aus Büderich liest seit 14 Jahren Kindern vor. Am liebsten live und persönlich, in der Pandemie ist seine Vorlesestunde aber auch digital ein Erfolg.

 

Mit Bernhard Schlinks Literatur-Bestseller „Der Vorleser“ hat Wolfgang Krumnacker nichts gemein. „Krumi“, wie das Meerbuscher Original liebevoll genannt wird, liest seit 14 Jahren Kindern vor, in Kitas, Bibliotheken oder auch auf dem Bücherbummel auf der Düsseldorfer Kö. „In diesem Jahr hätte ich im Lesezelt des Zakk lesen können, aber leider war ich gerade zu dieser Zeit krank“, bedauert Krumi. Der ehrenamtlich tätige Vorleser aus Büderich liest seit zehn Jahren donnerstags in der Stadtbibliothek Meerbusch vor und wirbt so gemeinsam mit der Handpuppe Kroki für die faszinierende Spannung, die Büchern innewohnen kann. Wegen der Corona-Beschränkungen sind jedoch aktuell Vorlesestunden vor Kindern nicht möglich.

„Die Kinder fehlen mir sehr, ganz klar, denn ich fühle mich, wenn ich lese, den Kindern sehr verbunden“, sagt Krumi, der vor Corona rund 100 Lesetermine im Jahr absolviert hat und sich gemeinsam mit seiner Frau Doris als Tagespflegeeltern auch um die siebenjährige Luisa kümmert. Umgekehrt hat auch den Meerbuscher Kindern Krumi gefehlt. So war es die Büdericher Familie Wallert, die schließlich Krumis Lese-Auftritt bei Instagram initiiert hat, und der sich zu einer veritablen Erfolgsgeschichte entwickelt hat. „Ich würde das ja machen, aber ich habe von Social Media und den technischen Voraussetzungen keine Ahnung“, sagt Krumi.

Weiterleiten

 

Sowohl von Familie Wallert als auch vom Team der Stadtbibliothek, bekam er jedoch technische Hilfe mit der Konsequenz, dass seine Online-„Vorlesungen“ unter „krumnacker46“ mittlerweile regelmäßig von knapp 1000 Followern gesehen werden, die Zahl der Teilnehmer seines Accounts liegt hingegen bei respektablen rund 2300. Sie kommen mehrheitlich aus ganz Deutschland Österreich und der Schweiz, jeweils eine Familie lebt im amerikanischen Boston und eine in Finnland.

Seine eigenen Leseambitionen decken ein breites Spektrum ab, zu seiner bevorzugten Literatur zählen atmosphärisch spannende Krimis, die in Südfrankreich oder Skandinavien spielen, Biografien oder auch Sachbücher aus den Bereichen Geschichte und Politik. Eine besondere Atmosphäre muss auch in den Kinderbüchern, die der 75-Jährige vielfach direkt von Autorinnen und Autoren zugeschickt bekommt, herrschen. „Ich sehe mir bei Kinderbüchern zunächst die Illustrationen an, wenn da harte Comic-Zeichnungen sind, fallen die durch, und auch die Texte müssen für Kinder verständlich sein, obgleich ich schon mal Worte blitzschnell ersetze“, so Krumi.

Natürlich kommt es vor, dass sich auch der routinierteste Vorleser mal verhaspelt, dann wird eben neu angesetzt, Kinder finden das nicht schlimm. „Aber man muss Herz haben und sich in die Geschichte einfühlen können, das merken die Kinder und das zieht sie dann in den Bann der Geschichte“, so seine Erfahrung. Wie sehr ihn auch die Kinder ins Herz geschlossen haben sieht er daran, wie sie etwa im Internet Werbung für seine Lesestunde am Freitag (16.30 Uhr) machen. Selbst am Heiligen Abend soll die Lesestunde nicht ausfallen. Als Krumi-Vertretung wird der Weihnachtsmann höchstpersönlich auf Krumis Instagram-Kanal lesen.

 

 

 

 

 

 

 

Rheinische Post vom 5.2. 2021

 

Vorleser Krumi hat 1.700 Follower

 

Wolfgang Krumnacker liest freitags bei Instagram Kindergeschichten. Als der Lesestoff knapp wurde, kam nach einem Aufruf Hilfe auch aus den USA.

 

von Monika Götz

 

 

Premiere war am 15. April des vergangenen Jahres. Wolfgang Krumnacker – in Meerbusch seit rund 14 Jahren besser als Krumi bekannt – saß ganz allein in der Stadtbibliothek Meerbusch und las zum ersten Mal vor der Handykamera seinem jungen Instagram-Publikum Geschichten vor. „Corona entsprechend war ich von da an jede Woche über den Social-Media-Kanal mit meinen Kindergeschichten zu hören – immer allein vor der Kamera, entweder in der Stadtbibliothek oder Zuhause.“

Seit Anfang Dezember 2020 aber hat sich Krumi zum Vorlesen im Netz aus der Stadtbibliothek komplett zurück in seine Wohnung verzogen: „Das entspricht den neuen Pandemie-Vorschrifen.“ Leider gab es massive Engpässe beim Lesestoff. Nicht alle Verlage erteilen eine Genehmigung, ihre Bücher auf Instagram vorzulesen und eine Woche auf dem Account von User „krumnacker46“ zum Abruf bereitzustellen: „Damit war ich stark eingeschränkt.“

Rettung brachte die Idee einer Mutter: „Sie schlug vor, einen Aufruf an alle Autorinnen und Autoren von Kinderbüchern zu starten, einfach zu fragen, ob sie mir Exemplare ihrer Bücher zur Verfügung stellen.“

Von der Reaktion ist der beliebte Vorlese-Pate begeistert: „Mit so viel Kreativität und Hilfsbereitschaf hätte ich nicht gerechnet. Das hat mich sehr berührt. Noch am Abend des gleichen Tages hatte ich sechs Zusagen und wenige Stunden darauf war das erste Buch in meinem Briefkasten.“

Bald folgten weitere Bücher und auch Zusagen: „Es sind unter anderem Autorinnen aus Bozen in Südtirol, aus Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz dabei. Und sogar aus Boston in den USA hat sich eine Leserin zugeschaltet.“ Sie alle haben entweder etwas mit Kindern oder dem Lesen zu tun: „Mütter schreiben sogar selbst Kindergeschichten.“ Als Highlight betrachtet der Vorleser und Zauberer die Postsendung vom Verlag „Edition buntehunde“: „Sie haben mir ein besonderes Buch geschickt, ein Kochbuch mit dem Titel ‚Kessel, Feuer, Zauberstecken‘.“ Darin geht es ums Kochen mit dem Fuchs Rainer und der Hexe Kathinka. Zwischen den Rezepten sind Geschichten über die Fuchsfamilie und die Hexe eingebunden: „Ich werde das Buch dem Thema entsprechend am 12. März in unserer Küche sitzend vorlesen und freue mich jetzt schon auf diesen besonderen Termin.“

Da den meisten Buchsendungen ein liebevolles Begleitschreiben beilag – „in einem Umschlag habe ich sogar ein paar Bonbons gefunden“ – entwickelten sich nette Kontakte. Besonders eng ist der Austausch mit Lenchen, einer dreieinhalbjährigen Münsteranerin: „Sie ist in der Instagram-Runde immer die Erste.“ Von ihr hat Krumi eine Weihnachtskarte und auch ein Foto bekommen. Lenchens Mutter war es auch, die den Vorschlag machte, einen Rundruf zu starten.

Ebenfalls geholfen hat die Meerbuscher Familie Wallert. Sie richtete Krumi, der sich lange gegen die Nutzung von Social Media geweigert hatte, den Account ein: „Ich habe so viel Unterstützung und aufmunternde Worte erhalten – das ist in der jetzigen Zeit ganz besonders toll.“

Hilfe aber bekommt der Vorlese-Onkel auch aus der Stadtbibliothek. Bei Leiterin Heike Gennermann und Mitarbeiterin Angela Mingers holt sich Krumi so manchen Ratschlag. Er hofft sehr, wenn die Vorschrifen es erlauben, ab Februar auch wieder in der Bibliothek lesen zu dürfen: „Aber die Instagram-Lesungen live an jedem Freitag um 16.30 Uhr gebe ich nicht auf.“

Bis dahin genießt Krumi auf dem Parkplatz oder beim Einkaufen seinen hohen Bekanntheitsgrad: „Ich freue mich über jedes ‚Hallo, Krumi.

 

 

 

Rheinische Post vom 22. April 2020
 

Krumi liest vor – jetzt auch live im Netz
 

Meerbusch. Der beliebte Meerbuscher Lesepate Wolfgang „Krumi“ Krumnacker tritt nun jeden Donnerstag bei Instagram auf.

 

Von Viktor Marinov
 

Blaue, gelbe und rote Herzen fliegen über den unteren Rand des Bildschirms. Eine Zuschauerin schreibt in den Instagram-Chat „Wie schön ist das denn!“ Wolfgang Krumnacker, in Meerbusch besser bekannt als Krumi, liest schon seit 13 Jahren Kindern vor. Aber so wie am Donnerstag war es noch nie. Keine Kinder im Raum – nur Krumi, die Bücher und die Handykamera. Er sei aufgeregt gewesen, sagt Krumi nach der Premiere.

Als Krumi für rund 20 Instagram-Zuschauer die Geschichte des Mäuseritters erzählt, merkt man ihm die Nervosität nicht an. Nicht einmal Namen wie Tristan von Trottelbach oder Garvin von Grauschwanz, der Schreck aller Kater, nicht einmal solche Namen und Titel bringen Krumi ins Stolpern. Er liest wie eh und je, hebt und senkt die Stimme an den richtigen Stellen, dreht das Buch um und zeigt seinen Zuschauern die Bilder. Wolfgang Krumnacker hat, so scheint es, einen neuen Kanal für sich entdeckt.

Dabei stehen Krumi und Technologie eigentlich auf Kriegsfuß, sagt der 74-Jährige immer wieder. Damit der Stream bei Instagram überhaupt laufen konnte, war Hilfe von außen dringend nötig. Die Mutter einer treuen Zuhörerin von Krumis Geschichten hatte die Idee, sie richtete auch den Instagram-Account ein und zeigte Krumi, wie man die App bedient. „Als sie das vorgeschlagen hat, habe ich einen Schreck bekommen“, sagt Krumnacker, ein Instagram-Kanal klang für ihn nach nichts Gutem. Er habe ein gespaltenes Verhältnis zu sozialen Medien.

Am vergangenen Donnerstag, als die Premiere von Krumi bei Instagram vorbei ist, hört sich das schon ganz anders an. „Es ist eine pure Freude“, sagt Krumnacker. Es gebe nichts Schöneres als mit Kindern zu arbeiten. Und ja, es sei natürlich anders, wenn man nicht direkt vor sich ihre lächelnden Gesichter sieht und ihre Reaktionen. Aber er könne sich das gut vorstellen, sagt Krumi. Er kennt die Kinder, weiß, wann sie lachen und an welchen Stellen sie gespannt auf die Geschichte lauschen.

Wenn Krumnacker für Kinder vorliest, dann ist das meist ehrenamtlich. Vor der Corona-Krise war er regelmäßig in der Stadtbibliothek, seine Besuche dort gehören mittlerweile zum festen Programm. „Ich bekomme von den Kindern viel Freude“, sagt er. Das Lesen sei ihm eine Bedürfnis.

Jetzt wird dieses Bedürfnis über das Internet gestillt. Instagram und Krumi, das ist eine Kombination, die sich Wolfgang Krumnacker noch vor einem Monat nicht einmal hätte vorstellen können. Jetzt ist es eine, die langfristig bleiben soll. „Ich lese jetzt jeden Donnerstag bei Instagram, bis das in der Stadtbibliothek wieder geht“, sagt er. Dazu haben ihn die Reaktionen von Kindern und Eltern ermutigt. Viele hätten ihm nach dem ersten Stream geschrieben, den Namen seines Accounts mit anderen geteilt und schon angekündigt, dass sie beim nächsten Mal dabei seien. Krumi will nun via Instagram auch bei Geburtstagen auftreten. Einen schönen Geburtstagsgruß sprechen, eine Geschichte vorlesen, vielleicht sogar zaubern. Und ganz sicher für viel Gelächter sorgen.

 

 

 

 

 

Rheinische Post vom 15. Juli 2019

von Marie Panzer

Vorlesenachmittag in Büderich mit Eis und Zaubertricks

 

Ich sehe hier eins, drei, fünf –  wartet: 13 Kinder“, behauptet Krumi. Luise, Lilly, Emilia, Lukas, Dana, Noah, John und Luise kichern und berichtigen ihn: „Wir sind doch nur acht!“ Sie alle haben sich mit ihren Eltern oder Großeltern am Samstagnachmittag in der Traditions-Eisdiele „Pra Levis“ am Deutschen Eck im Büderich versammelt, um Krumis witzigen und aufregenden Geschichten  zu lauschen.

Wolfgang Krumnacker, alias „Krumi“, lächelt und greift nach seiner ersten Lektüre: „Die Olchis aus Schmuddelfing“. Während die Kinder eifrig an ihrem Eis – eine Sonderkreation des Hauses – schlecken, beginnt er vorzulesen. Es ist nicht das erste Mal, dass der 73-Jährige dies tut: Seit nunmehr elf Jahren findet er großen Gefallen daran, Kindern seine Lieblingsgeschichten vorzutragen. „Ich bin zufällig an das Ehrenamt herangekommen. Meine Frau hatte damals in der Rheinischen Post einen Artikel über die Veranstaltung „Düsseldorf liest vor“ gelesen. Das hat mich interessiert, und ich bin hingegangen“, erzählt Krumi von den Anfängen seiner Karriere als Vorlesepate. Heute, elf Jahre später, ist er an seiner Aufgabe gewachsen und hat seine Zuhörer bereits unzählige Male mit wunderbaren und lustigen Geschichten verzückt.

Auch dieses Mal: Die Kinder prusten, als er sie fragt, ob sie denn, genau wie die Olchis, im Müll baden. „Diese Verabredungen sind mit keinem Geld der Welt zu bezahlen“, sagt der Rentner. „Die Kinder geben mir so viel mehr zurück, als ich ihnen gebe.“ Der Mann, der heute ein Hawaii- Hemd trägt, hat bereits vielerorts gelesen: In Grundschulen, Kindergärten, Büchereien und im Landtag. In der Büdericher Eisdiele hat er bereits seit Jahren einen „Vorlese-Stammplatz“.

Eines ist ihm dabei unheimlich wichtig: Es mache keinen Unterschied, ob zwei oder 200 Kinder vor ihm säßen, für ihn habe jeder „Termin“ die gleiche Bedeutung.

Am Ende, das köstliche Eis ist längst verzehrt, hält Krumi noch eine Überraschung für sein junges Publikum bereit. Er zaubert, was das Zeug hält: Er lässt Tücher in einem Hut verschwinden, verwandelt einen grünen Puschel in  einen Blumenstrauß und lässt mit Hilfe von Emilia eine weiße Kerze unter einem geblümten Tuch verschwinden.

 

Rheinische Post om 17. Dezember 2018

von Monika Götz

Die ​Höhen und Tiefen im Leben des Krumi

  • Der Meerbuscher Vorlesepate Wolfgang Krumnacker berichtet über seine schwere Kindheit, sein Leben als Musiker, Türsteher, Personalchef und Gastronom.

  •  

    VON MONIKA GÖTZ

    Wolfgang Krumnacker hat die „beste Ehefrau der Welt“, beglückt Kinder mit seinen Vorlese- und Zauberkünsten, hat vor rund 20 Jahren aufgehört zu rauchen und trinkt keinen Alkohol mehr: „Meine einzige Sucht ist das Kochen und auch das Essen.“ Also scheint alles im Lot zu sein. Erst ein Blick zurück macht deutlich, dass seine 72 Lebensjahre alles andere als normal verlaufen sind.

    Als Wolfgang Schlüssel geboren – den Namen Krumnacker hat er von seiner Frau übernommen – ist er in Düsseldorf mit Kinderarbeit und unter Schlägen seines Vaters groß geworden: „Ich musste schon als Achtjähriger nach der Schule und am Wochenende in unserer Freilandgärtnerei arbeiten.“ Erst mit 16 Jahren suchte er einen Ausweg, meldete sich im Boxverein an, trainierte intensiv, und als sich sein Vater ihm wieder in den Weg stellte, drohte er damit, zurückzuschlagen. „Ich wog 54 Kilo, war ein Hänfling, aber es hat abgeschreckt, und ich wurde nie wieder angerührt“, erzählt der Mann, der heute unter dem Kurznamen Krumi als Vorlesepate in Kindergärten und Schulen der Region beliebt ist.

    Er macht sich Gedanken, weshalb er die Arbeit mit Kindern so liebt, warum er Glücksgefühle empfindet, wenn er auf fröhliche Jugendliche trifft: „Meine Kindheit bestand nur aus Angst. Ich möchte, dass es den Kindern heute gut geht.“ Seine Beliebtheit ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass sich Krumi „eine gewisse Albernheit“ bewahrt hat und nie richtig erwachsen werden möchte. Auf diese Leichtigkeit zugeschnitten aber war sein Lebensweg nicht.

    Mit 18 Jahren ist er vom Boxtraining umgestiegen auf „Altbier und Rothe Hand“. Zigaretten gehörten ebenso dazu wie Musik. Wolfi – wie er genannt wurde, spielte Mitte der 1960er Gitarre und Waschbrett, mischte bei den beliebten Altstadt Ramblers mit und war Mitbegründer des „Em Pöötzke“, der ältesten Jazz-Kneipe Düsseldorfs. Aber der Junge aus Mörsenbroich arbeitete in der Altstadt auch als Türsteher: „Ich habe schon in frühen Jahren Kontakt zum Milieu bekommen, auch für ‚große Leute‘ gearbeitet, aber abgerutscht bin ich nie.“ Alkohol aber war schon manchmal im Spiel – vor allem an dem Abend Ende Dezember 1967, als er die Entlassung aus der Bundeswehr feierte. Im „Domino“, einer Kifferkneipe, traf er eine hochschwangere Frau. Sie berichtete, dass der Vater des Kindes sie nicht heiraten wollte. „Dann heirate ich dich“, tröstete Wolfgang Schlüssel, und ging mir ihr am 2. Februar 1968 zum Standesamt: „Ohne Wohnung, ohne alles – am 22. März kam ‚mein‘ Sohn zur Welt.“ Die Mutter ist verstorben und zum Sohn und den Enkeln besteht kein Kontakt mehr. „Ich habe ja in Meerbusch mindestens 500 Enkelkinder,“ sagt er lachend.

    Sein Leben ging mit einem Semester Studium an der Abendschule in den 1970ern als erfolgreicher Personalchef am Kaufhof Kö mit rund 1200 Mitarbeitern weiter, das verlockende Angebot, eine Führungsposition in der Metro anzutreten, lehnte er ab: „Das hätte mich auf Dauer krank gemacht.“ Stattdessen wird er Boutique-Besitzer und taucht in die Oberkasseler Gastronomie-Szene ein. Wolfi war bekannt, arbeitete unter anderem als Inhaber, Angestellter oder auch DJ in der „Zille“, dem „Prinzinger“ und dem damaligen „Oberkasseler Hof“. „Aber ich merkte, dass ich mit der Stufe der Selbstständigkeit auch die Stufe meiner Unfähigkeit erreicht hatte“, erinnert er sich. Trotzdem ist auch aus dieser Zeit etwas geblieben. Der Gitarrist erarbeitete damals das Musik-Konzept fürs Schlösser-Zelt auf der Großen Kirmes: „Das ist bis heute ein Erfolg.“

    Noch wichtiger aber ist, dass er in der Gastronomiezeit seine dritte Frau kennenlernte und per Fax einen Heiratsantrag machte: „Sie ist das Allerallerallerbeste, was mir je passiert ist, der erste Mensch, der sich um mich Sorgen macht.“ Aber die Einschränkung folgt sofort: „Das heißt nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Wir sind politische Feinde.“ Dabei fällt Wolfgang Krumnacker, der mit Ehefrau Doris seit 1992 in Büderich lebt, eine andere politische Bewegung ein: „Anfang der 1980er war ich aktiv auf Demos für die Friedensbewegung unterwegs und habe dabei mein Musik-Idol Harry Belafonte getroffen.“

     

 

  • Rheinische Post vom 12. Nov. 2018

 

Krumi auf der Winterwelt

 Ein besonderes Kinderprogramm war schon im vergangenen Jahr die Vorlese-Zeit mit Wolfgang „Krumi“ Krumnacker. In diesem Jahr kann er mit seinen kleinen Zuhörern den gelben Bus der Internationen Schule Neuss nutzen, der dafür zur Verfügung gestellt wird. 18 Vorlesetermine gibt es bis Weihnachten, außerdem ein Mensch-ärgere-Dich-Nicht-Turnier sowie kleine Zaubervorführungen.

 

 

Rheinisch Post vom 27. August 2018 
 

Eiscreme, spannende Geschichten und Zauberei 

 

mit zwölf Kindern hat Wolfgang „Krumi“ Krumnacker am Wochenende eine Party in der Eisdiele „Pra Levis“ gefeiert. Auch die Eltern am Nachbartisch mussten schmunzeln, als Krumi den Kindern die Geschichte vom Prinzen, der mal Pipi muss, vorlas.

Von den Zaubertricks, die der 72-Jährige dann noch zeigte, waren die Kinder begeistert. Seit mehr als zehn Jahren liest Krumnacker Kindern vor. „Das ist fast mein Lebensinhalt geworden, es gibt nichts Schöneres“, sagt er. Rund 120 Vorlesetermine hat er im Jahr – alle ehrenamtlich. Besonders gerne liest er an ausgefallenen Orten. „Wenn jemand eine Idee hat, kann er mich gerne anrufen“, sagt er. Telefonnummer:  02132 76065

 

 

 

 

 

Rheinische Post vom 27.12 2017

Ausschnitt aus dem Artikel zur Winterwelt

 

Auf gute Resonanz stieß - nach ersten Anlaufschwierigkeiten - das Kinderprogramm. Lesepate Wolfgang "Krumi" Krumnacker hatte an zehn Nachmittagen zur Lesestunde eingeladen. Am Anfang waren kaum Kinder dabei, am Ende dann jeweils rund 30. "Das wird nächstes Jahr ausgebaut", verspricht Klaus Unterwainig. Er plant, noch mehr Aktionen für Kinder anzubieten. Bastelstunden soll es geben, das Kasperletheater kommt auch wieder. "Vielleicht gibt es eine eigene Hütte für Krumi."

 

Rheinische Post vom 7. 12. 2017

 

Hansi Schlumfenbergers Weihnachtsgeschenk
von Monika Götz

 

 

Kindern eine Freude zu machen ist für Wolfgang Krumnacker eine Berufung. "Es gibt nichts Schöneres. Noch schöner allerdings ist das, was die Kinder mir zurückgeben", erklärt der "Krumi" genannte zaubernde Lesepate. Er liest unter anderem bei "Düsseldorf liest vor", in der Stadtbibliothek Meerbusch und in vier Büdericher Kitas. "Das Vorlesen ist mein Lebensinhalt geworden", betont der allseits beliebte Vorleseonkel. Dass er nun zum ersten Mal auch den Kindern auf der wbm-Winterwelt eine Freude machen kann, findet er großartig: "Ich lese richtig schöne Advents- und Weihnachtsgeschichten vor." Krumi ist ohnehin ein Freund der Kinder. Sie zeigen ihm, dass Erwachsene von ihnen viele Dinge lernen könnten. "Zum Beispiel sollten die Erwachsenen häufiger den Begriff WIR statt immer nur ICH gebrauchen. Die Kinder leben uns vor, was wirkliche Integration bedeutet. Sie sind uns Vorbilder." Aber Krumi wäre nicht Krumi, wenn er mit seinem Vorlesen nicht auch bestimmte Ziele verfolgen würde. Er möchte mit den Geschichten beim Nachwuchs die Lust auf Bücher und Lesen wecken: "Ich führe bei den Kindern keinen Feldzug gegen Smartphone und Computer, möchte aber das Buch am Leben erhalten." Und da er so gut vorlesen kann, hören ihm die Kinder bis zum letzten Wort konzentriert zu. Außerdem arbeitet Krumi mit einem Trick: Nach dem Vorlesen führt er drei bis vier kleine Zaubertricks vor und bezieht die Kinder mit ein. Das ist jedes Mal ein großes Vergnügen für ihn und seine kleinen Gäste. Und so dürfen sich auch die Eltern, Omas, Opas, Tanten und Onkel freuen, die mit Kindern die Winterwelt zu Zeiten besuchen, in denen Krumi vorliest - die kleinen Besucher sind garantiert begeistert, wenn er aus "Fröhliche Weihnachten, sagt Makrelen August", "Hansi Schlumfenbergers Weihnachtsgeschenk" oder "Die Hühnerweihnacht" mit dem Hahn Tocke und seinen 23 hübschen Hennen vorliest. (mgö)

 

 

 

Rheinische Post vom 24.12. 2016


Geschichtenerzähler, Zauberer, Kinderfreund

 

von Monika Götz

 



Wolfgang "Krumi" Krumnacker kennt in Meerbusch fast jedes Kind. 

Es kommt vor, dass Wolfgang Krumnacker mit den Tränen kämpft. "Vor Rührung", ergänzt der Autor, Vorleser, Zauberer, Kinderfreund und Menschenkenner, den in Meerbusch fast jedes Kind kennt und den alle nur liebevoll "Krumi" rufen. Das kommt vor allem rund um die Weihnachtszeit vor. Zum Beispiel, wenn die Büdericher Kita Sonnengarten "Weihnachten im Wald" feiert. Während die Kinder im Wald des Meerer Busch bei Punsch, Gebäck und den Klängen einer kleinen Orgel zusammensitzen, versteckt sich Krumnacker zwischen den Bäumen. Erst wenn Kita-Leiterin Eva Rehms ein Zeichen gibt, kommt er als Weihnachtsmann verkleidet aus seinem Versteck. Der Augenblick, wenn die Kinder ihn entdeckten, sei der Moment, in dem er tief durchatmen müsse sagt "Krumi". "In diese staunenden und überraschten Kindergesichter zu sehen, berührt mich tief." Selbstverständlich hat der Weihnachtsmann für jedes Kind ein Päckchen im Sack. Aber vorher werden Lieder gesungen und Gedichte aufgesagt. Anschließend dürfen die Eltern ihr Kind mit dem Mann im roten Mantel fotografieren. Dann kommen Zweifel auf und manchmal ist ein staunendes "Krumi, du bist das?" zu hören. Dass die Kinder Krumnacker kennen, ist kein Wunder. Schließlich ist er regelmäßig in Meerbuscher Kindergärten und in der Stadtbibliothek als zaubernder Lesepate unterwegs - und dabei höchst beliebt. "Ich freue mich, dass die Kinder beide Figuren akzeptieren - den Weihnachtsmann und den Vorleseonkel", sagt der Meerbuscher.

 

120 ehrenamtliche Vorlesetermine pro Jahr hat Wolfgang Krumnacker in seinem Kalender stehen. Er mischt auch bei der Düsseldorfer Büchermeile mit, ist bei der Bescherung kinderreicher Familien oder alleinstehender Mütter dabei. "Ich finde, Herz zu zeigen, ist eine Stärke. Und wenn es uns gut geht, geben wir gerne etwas ab", sagt er. Hinter dem "wir" steht seine Ehefrau Doris. Sie wird in den Kitas, in denen sie sich mit den Kindern beschäftigt, liebevoll "Oma" genannt.

Bewusst gibt der Geschichtenerzähler den jungen Zuhörern mit Ritualen Gelegenheit, ihn zu korrigieren: "Ich zähle oder schreibe falsch. Das ist ein Gaudi." Beim Vorlesen sitzt "Krumi" grundsätzlich mit den Kindern auf Augenhöhe: "So vermeide ich das Gefühl, auf die kleinen Zuhörer hinabzublicken", sagt er. Sein Engagement wird durch viele positive Erlebnisse belohnt. So bewundert Krumnacker die Ehrlichkeit der Kinder, die Selbstverständlichkeit, mit der sie Menschen aufnehmen, die anders aussehen als sie, und den Gebrauch von 'wir', der in der Gesellschaft selten geworden ist. "Kinder sind ein großes Vorbild für uns Erwachsene", sagt er. In diesem Jahr hat Wolfgang Krumnacker am liebsten aus "Fröhliche Weihnachten, sagte Makrelen-August" vorgelesen. "Das ist mein absolutes Lieblings-Weihnachtsbuch", sagt er. Davon waren selbst die Mataré-Gymnasiasten begeistert. "Erst waren sie skeptisch und die Mädchen haben gegackert, dann haben alle geklatscht", erzählt der Mann, der stolz darauf ist, schon ganz viele "Enkelkinder" glücklich gemacht

 

 

Meerbuscher Nachrichten vom 16.12.2016

 

„Krumi“ Krumnacker „erzaubert“ 360 Euro für Arche Noah

Es ist eine Geschichte, die die Meerbuscher zu Herzen rührt: Der Arche Noah mangelt es in diesem Winter an Heu, da das eigene aus der Ernte im Sommer verdorben ist. Und davon hatte auch Meerbuschs bekannter Lese- und Zauberpate Wolfgang „Krumi“ Krumnacker mitbekommen. Mit einer Benefiz-Zauberstunde im Gemeindesaal der evangelischen Bethlehemkirche in Büderich sammelte er jüngst Spenden. Jetzt übergab er Hildegard Miedel von der Arche Noah die rund 215 Euro, die Meerbuschs Kinder mitsamt ihren Eltern gerne gaben. Aber das war noch nicht alles: Auch der Supermarkt Real an der Bataverstraße konnte eine nette Summe übergeben. „Ich habe bei meinem Weihnachtsmann-Einsatz die Marktleitung direkt gebeten, dass wir nicht auch noch für die Arche Noah sammeln können“, so „Krumi“. Gesagt, getan, die Zusage: Knapp 150 Euro kamen dort noch einmal zusätzlich zusammen, die „Krumi“ stellvertretend für Marktleiterin Melek Özan nun auch übergeben konnte. Summa summarum: Über 360 Euro können von der Arche Noah nun für dringend benötigtes Heu oder andere wichtige Kosten wie Tierarztbesuche eingesetzt werden. „Ich bin absolut dankbar und sprachlos“, sagte Hildegard Miedel bei der Übergabe. „Ohne die Spenden wären wir in diesem Winter aufgeschmissen.“ Und das war noch nicht alles: Als Heinz Püllen aus Willich über die Benefiz-Zaubervorstellung von „Krumi“ las und dadurch von der Not der Arche Noah erfuhr, wusste er, dass er samt Familie und Freunden handeln musste. „Wir haben 25 Ballen Heu und zehn Ballen Stroh von der Moosheide nach Büderich gebracht.“ Foto: aru Von Alexander Ruth

 

Rheinische Post vom 23.4. 2014
"Die Vorleser - Verstärkung dringend gesucht"


Meerbusch. Die Vorlesepaten der Stadtbibliothek lesen jetzt einmal im Monat Geschichten für Kinder ab vier Jahren vor. Auch am Standort Lank sollen Mädchen und Jungen bald einem Vorleser lauschen können 
Von Marcel Romahn

An jedem ersten Donnerstag im Monat finden in den Stadtbibliotheken Büderich und Osterath Vorlesetage statt - ein Angebot der Stadt, für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren. "In einer ruhigen Atomsphäre haben die Kinder die Möglichkeit, Geschichten, die ihnen von unseren engagierten Ehrenamtlern erzählt werden, zu genießen", sagt Hildegard Bodden-Omar, Leiterin der Stadtbibliothek. "Vorlesen ist eine besondere Art der Zuwendung." Und dafür müssen die Vorlesepaten vor allem eines vermitteln können: die Leidenschaft für Bücher.

Ein Kinderbuch mag Wolfgang Krumnacker, Vorlesepate in Büderich, ganz besonders: "Aufruhr im Hühnerstall" heißt es. Die Handlung: Der Hahn im Stall bekommt plötzlich Konkurrenz durch einen Pfau und muss um sein Ansehen bei den 23 Hühnern fürchten. Wenn Krumnacker seinen kleinen Zuhörern aus diesem Buch vorliest, wird die Geschichte lebendig. Wild gestikulierend, mit hochrotem Kopf und immer mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, nimmt er die Kinder mit auf den Bauernhof. "Schließlich muss man den Kindern etwas bieten", sagt er. Fantasie sei das Wichtigste, ebenso wie eine lebhafte Erzählweise. "Dann erkennt man schnell, was alles in einem kleinen Buch steckt", sagt der Senior.

Seine Kollegin, Vorlesepatin Doris Stracke-Egermann, kümmert sich darum, dass auch die Osterather Kinder jeden Monat in der Stadtteilbibliothek in lustige und abenteuerliche Geschichten eintauchen können. "Lesen ist wichtig", weiß Stracke-Egermann. Aufgewachsen ist sie im Sauerland. "Da war natürlich nicht so viel los", sagt sie. "Deshalb habe ich mir die Welt über die Bücher ins Dorf geholt" - und das bis spät in die Nacht, zur Not mit der Taschenlampe unter der Bettdecke.

Noch heute nutzt sie ihre Freizeit zum Lesen, nicht nur zu Hause, auch in der U-Bahn, im Wartezimmer beim Arzt, in jeder freien Minute eben. Schließlich wurde sie vor rund fünf Jahren durch das Ehrenamt Forum zur Vorlesepatin. Bevor sie sich für eine halbe Stunde mit ihren Kindern zusammensetzt, sucht sie immer wieder neue Geschichten und Gedichte aus, passend zum Anlass und zur Jahreszeit. Dass Bücher gerade für Kinder besonders wichtig sind, begründet Doris Stracke-Egermann mit einem Zitat von Helmut Schmidt: "Jeder, der nicht liest, bleibt dumm."

Als Vorlesepate wird Wolfgang Krumnacker, von den Kindern auch "Krumi" genannt, schnell zum Entertainer. Damit seine Zuhörer wach und konzentriert bleiben, macht er Späße - natürlich nur auf seine Kosten - stellt "dumme Fragen" zum Inhalt des Buches und lässt sich gerne von den Kindern korrigieren. Aber es wird nicht nur gelesen: Nach einer halben Stunde wird "Krumi" zum Zauberer und verblüfft sein junges Publikum mit kleinen Tricks - das kommt an. "Ich habe schon viele Heiratsanträge und Liebeserklärungen bekommen", sagt der Vorlesepate. "So junge Menschen sind das schönste Publikum, denn sie sind unverfälscht und ehrlich. Davon können wir Erwachsenen auch profitieren." Seit drei Jahren liest Krumnacker regelmäßig in Düsseldorf und Meerbusch. Mittlerweile sind es rund 80 Termine im Jahr. Wenn er gerade mal nicht vorliest, schreibt er Satiren oder ist als "rheinische Labertasche" unterwegs.

Derzeit gibt es jeweils einen Vorlesepaten in der Stadtbibliothek Büderich sowie in der Stadtteilbibliothek Osterath. Zukünftig sei auch ein Ehrenamtler für den Standort in Lank möglich. "Dafür bräuchten wir natürlich einen Vorlesepaten, der ebenso viel Engagement mitbringt", sagt Bodden-Omar. Wolfang Krumnacker liest wieder am 8. Mai, sowie am 5. Juni und 3. Juli in der Stadtbibliothek in Büderich, Dr.-Franz-Schütz-Platz 5, vor, immer ab 16.30 Uhr. Die Osterather Kinder haben am 5. Juni sowie am 3. Juli die Möglichkeit, den Geschichten von Doris Stracke-Egermann in der Stadtteilbibliothek, Kaarster Straße 5a, zu lauschen. Beginn ist um 15.30 Uhr.

Quelle: RP


Westdeutsche Zeitung vom 23.3. 2014 
"Stadtbücherei: Die Leidenschaft der
Vorleser"

von Marc Ingel


Meerbusch. Doris Stracke-Egermann hat schon immer gerne gelesen. „Als Kind notfalls auch mit Taschenlampe unter der Bettdecke. Ich komme aus einem Dorf im Sauerland, da hat man sich durch Bücher die Welt ins Kinderzimmer geholt“, erzählt sie. Als Vorlesepatin versucht sie seit fünf Jahren in der Stadtteilbibliothek an der Kaarster Straße, Kinder ab vier Jahre einmal im Monat mit ihrer Begeisterung für das gedruckte Wort anzustecken. Mit zunehmendem Erfolg: Ganze Kindergartengruppen wollen inzwischen dabei sein, wenn die „Omi mit dem weißen Haar“ Abenteuer-, Urlaubs- oder Weihnachtsgeschichten vorliest.

Wolfgang Krumnacker schart in der Stadtbibliothek in Büderich seine junge Fangemeinde um sich. „Aufruhr im Hühnerstall“ zählt zu den Lieblingsbüchern von „Krumi“, wie er genannt wird: „Protagonist ist ein Hahn, der hat 23 Hühner, bekommt aber ernsthaft Konkurrenz durch einen Pfau. Das ist so ähnlich wie im realen Leben.“

Rund 80 Lesetermine im Jahr führen den Autor, Satiriker und Zauberer auch in Kindergärten, die zu 80 Prozent von Migranten besucht werden. Bei Kindern, die in China, Polen, Kasachstan, der Türkei oder Afrika geboren wurden, wird er dann gerne schon mal gefragt, welche Farbe denn seine Frau habe. Aber auch, woher er denn den dicken Bauch habe. „Wenn ich sage, vom Essen, haben die Kinder sofort gute Tipps parat: Mehr Sport treiben und nicht nur im Fernsehen dabei zuschauen, zum Beispiel.“

Die beiden Ehrenamtler sind für die Kinder in Meerbusch längst nicht nur Vorlesetante und -onkel, sondern nicht mehr wegzudenkende Bezugspersonen geworden. „Ich habe höchsten Respekt vor dieser Aufgabe“, sagt Bibliotheksleiterin Hildegard Bodden-Omar: „Man weiß nie, wie viele Kinder kommen und in welcher Stimmung sie sind.“ Kleine Späße zum Auflockern würden zwischendurch helfen, die Konzentration hochzuhalten, sagt Krumnacker. Notfalls müsse man das Kind direkt beim Namen nennen, „dann ist es sofort artig“, sagt Stracke-Egermann.

Von Hörbüchern oder E-Books halten die beiden Vorlesepaten nicht viel. „Die Kinder davon abhalten, sich mit modernen Medien zu beschäftigen, wollen wir aber natürlich nicht, das wäre ja auch realitätsfremd“, sagt Stracke-Egermann. Dennoch könne es nicht schaden, ein wenig zu missionieren und gegenzusteuern, betont Krumnacker: „Sonst werden die Kinder unweigerlich geistig träge.“

Quelle: WZ


Rheinische Post vom 22.11. 2013

Krumi: Die rheinische Labertasche


Der Büdericher Wolfgang Krumnacker erzählt seine Geschichten in Kindergärten und Seniorenheimen. Bei Alt und Jung ist er mit seinen fiktiven Erzählungen seit Jahren als "Die rheinische Labertasche bekannt.

Eigentlich macht Wolfgang Krumnacker nichts anderes, als tägliche Begebenheiten schriftlich oder mündlichmehr oder weniger satirisch und unterhaltsam aufzuarbeiten. "Ichmöchte nie erwachsen werden", wünscht sich der 67jährige.

Vielleicht macht er sich deshalb überall als "Krumi" bekannt. Aber mit dieser Benennung kommt er auch den Kindern entgegen, die er mit seinen Geschichten begeistert: "Ich werde heiß und innig geliebt." Angefangen hat die Nachwuchsarbeit des Meerbuschers mit einem Inserat, in dem in Düsseldorf "männnliche Vorleser" für Kindergärten gesucht wurden. Krumi bewarb sich, besuchte ein zweitägiges Seminar, legte eine Führungszeugnis vor und suchte sich zum Einstieg das St. Raphael Haus in Oberbilk aus.
Seit zwei Jahren warten dort die Kinder - zu 80 Prozent Migranten - jeden Donnerstag auf den "Vorlese-Onkel": "Sie sind gute Zuhörer und ich beobachte, wie schnell sie Deutsch lernen."

Irgendwann hat Wolfgang Krumnacker in der Stadtbibliothek Meerbusch nachgefragt. Seitdem liest er dort Drei- bis Sechsjährigen vor: "Nicht zu modern und kein Comic." Die Lieteratur sucht Krumi selbst aus und nach dem Vorlesen gibt's ein 15-minütiges "Zauberstündchen". Diese Kunst, gezielt für Kinder, hat er sich angeeignet. Mit dem Nachwuchs zu arbeiten, halte ihn jung.

Und deshalb liest er auch auf Weihnachtsmärkten, unter anderem am kommenden Sonntag, 24. Nobember, in der Pflanzenwelt "Bogie". Aber Krumnacker, der mit seiner Frau Doris in Büderich lebt, ist auch Autor, war Gärtner, Discjockey, Promoter der Rheinischen Post.
Als ehemaliger Oberkasseler " Oberkasseler "Zille"-Wirt hat er genug erlebt, um skurille Geschichten und Dönekes aufzuschreiben. Er liebt den niederrheinischen Dialekt und zieht gern als "Die rheinische Labertasche" durch die Lande. Was die Zuhörer - beispielsweise im Café Leib und Seele" Büderich - hören, werden sie so schnell nicht vergessen.
"Die Operation" mit dem ProtagonistenCommissario a. D. Wölfi Krümmelkes ist ebenso kurios, wie die Satire um den Rentner-Triathlon oder den Umzug eines Fahrradhändlers. Er muss 227 Fahrräder von der Oststraße zur Moerser Straße transportieren und überlässt diese Arbeit "rüstigen Meerbuscher Rentnern" aus umliegenden Seniorenheimen. Dass derartige Aktionen - wie in Krumis allen fiktiven "blödsinnigen Geschichten" - nicht ohne Komplikationen ablaufen, ist klar. Derartige Verwicklungen werden in seinen Texten erwartet - auch von den Zuhörern in Seniorenheimen, beispielsweise im Johanniter-Stift Meerbusch: "Dem älteren Publikum machen meine Geschichten viel Spaß."


Mein Rheinland
Ausgabe 4/2013

Unterhaltsame Ausflüge

Wolfgang Krumnacker aus Meerbusch ist nicht nur Autor, Musiker, Lebenskünstler und passonierter Vorleser.Er kennt sich auch in der Düsseldorfer Altstadt, der Heimat namhafter Hausbrauereien, bestens aus und gibt sein Wissen gerne weiter. Nach Absprache nimmt er Interessierte mit auf eine spannende, lehrreiche und vor allem unterhaltsame Reise durch die Welt des dunklen obergärigen Bieres. In jeder Braustube kann er Geschichte(n) zum Besten geben, kennt Dönekes (rheinischer Begriff für "Anekdoten") zum Alt, das früher "Düssel" genannt wurde. Natürlich haben die Teilnehmer die Gelegenheit, die verschiedenen Biere zu probieren. Mindestensechs Personen gross muss eine Gruppe sein, die Führung dauert rund zwei Stunden. Anmeldung unter 
www.braushausfuehrungunddoenekes.de oder unter 02132-68 70 84.
In ganz anderer Mission ist der Meerbuscher am 27. Juli: Zugunsten des Vereins "Froschkönig gegen Kinderarmut"
Düsseldorf tritt Krumnacker ab 15 Uhr im Rahmen eines Benefiz-Fussballturniers auf der Anlage von Rot-Weiß Lintorf, Jahnstraße in Ratingen, als Zauberer auf.


Meerbuscher Nachrichten vom 4. Juli 2012

Krumnacker liest Kindern vor

 

Strickjacke, Bart, Brille, gemütlicher Sessel und ein gutes Kinderbuch in der Hand. Das ist Wolfgang Krumnacker. Ab kommender Woche wird der Büdericher regelmäßig als ehrenamtlicher Lesepate in der Stadtbibliothek am Dr. Franz-Schütz-Platz vorlesen. Erster Termin ist am morgigen Donnerstag, 5. Juli 16 Uhr. In Düsseldorfer Kindergärten ist Krumnacker bereits als Lesepate bekannt und beliebt. Einmal im Monat trägt er im Büdericher Johanniter Stift eigene satirische Geschichte vor. "Ich habe schon als Kind viel und gern gelesen" sagte der 66-Jährige."Diese Leidenschaft habe ich mir bis heute erhalten". Anliegen der Vorlesestunden ist es, Jungen und Mädchen möglichst frühzeitig zum Bücherlesen zu ermuntern. Folgende weitere Vorlesetermine jeweils donnerstags 16 Uhr sind der 2.und 16.August sowie der 2. September.

 

 

Rheinische Post vom 30. Juni 2012 
"Meerbuscher Köpfe"

Der Vorleser

Wolfgang "Krumi" Krumnacker hat schönes Hobby: Er liest gern. Der 66jährige Büdericher, der selbst einmal im Monat im Johanniter-Stift eigene satirische Geschichten vorträgt, wird von kommender Woche an als ehrenamtlicher Lesepate in der Stadtbibliothek am Dr.-Franz-Schütz-Platz Kindern vorlesen. Die Premiere ist amDonnerstag, 5. Juli, um 16 Uhr. "Die Erfahrung lehrt, dass Kinder, die im Vorschulalter vorgelesen bekommen, auch selbst später eutlich mehr lesen als solche, die nicht in diesen Genuss kamen", sagt Krumnacker, der in Strickjacke mit Bart und Brille stets wie ein wachechter "Leseonkel" auftritt.

 

 

Reinische Post vom 4.8. 2011

Herz auf der Zunge
VON NORBERT STIRKEN

 

Meerbusch (RP). Der Büdericher Autor, Musiker und Lebenskünstler Wolfgang Krumnacker hat viel erlebt. Im kommenden Jahr soll sein zweites Buch "Der Labertisch – Neues aus der Halle" erscheinen.

Wolfgang Krumnacker ist ein Kind der Düsseldorfer Altstadt. Dabei ist er in Neustrelitz in Mecklenburg geboren und lebt seit 18 Jahren in Büderich. Der inzwischen 65-Jährige lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Als echter Rheinländer kann er alles erklären. Und das tut der Buchautor, Musiker, Lebenskünstler und bekennende Menschenfreund mit Vorliebe.

Bei vielen Gelegenheiten wie beim Bücherbummel in der Landeshauptstadt oder beim Trödelmarkt in Willich-Anrath stellt Krumnacker seinen Labertisch auf, um Leute miteinander ins Gespräch zu verwickeln, die sonst wahrscheinlich nicht miteinander reden würden. Anfang des kommenden Jahres soll dazu sein neues Buch "Der Labertisch – Neues aus der Halle" mit vielen Anekdoten erscheinen.

"Ich schreib nix Bösartiges, eher zum Lachen und zum Schmunzeln", sagt der Wahl-Meerbuscher, der sich im Dunstkreis seiner geliebten Altstadt sehr wohlfühlt. Wie zum Beweis erzählt der Feinschmecker und Hobbykoch von seinen Gastauftritten mit einer Solinger Messerkollektion auf den Wochenmärkten in Büderich und Osterath.

Die Atmosphäre dort sei großartig. Er sei aufgenommen worden, als gehöre er schon ewig dazu. Die Routiniers hätten ihm mit Tipps und konkret mit Pausenbroten geholfen, als der Bäcker mal seinen Stand nicht eröffnet hatte. "Ich bin von dieser Herzlichkeit begeistert", sagt Krumnacker.

Der Büdericher ist das, was man in einem positiven Sinne einen "bunten Hund" nennt. Er war zunächst Fasskurbler und Türsteher, danach Kellner in der Altstadt. Später stieg er in leitende Positionen auf, hatte in so bekannten Traditionslokalen wie Zille, Prinzinger oder Oberkasseler Hof das Sagen. Auf der Ratinger Straße kannte er sich ebenso aus wie im Creamcheese, im Kreuzherreneck (Das Bobby) und Em Pöötzke, das sich heute die älteste Jazzkneipe Deutschlands nennt.

"Wir haben 1966 mit den Altstadt-Ramblers auf der Straße gespielt und Em Pöötzke Pause gemacht" erinnert sich Krumnacker, der die Rhythmen auf dem Waschbrett schrubbte. Der Wirt habe sie so lange gedrängt, mal was hören zu lassen, dass sie nachgegeben hätten. "Ruckzuck war der Laden voll" – die Geburtsstunde regelmäßiger Jazz-Konzerte.

Krumnacker sprüht auch heute noch vor Ideen und Geschichten. Einige sind in seinem Erstlingswerk "Vier Tassen für Uschi" nachzulesen. Übrigens: Wolfgang und Doris Krumnacker sind jeden Samstag von 8 bis 16 Uhr an der Prinz-Ferdinand-Straße 1 in Willich-Anrath beim Antik- und Trödelmarkt anwesend – und für ein lockeres Pläuschchen aufgeschlossen.

Krumnackers Großvater ist 1869 in der Düsseldorfer Altstadt geboren. Krumnacker selbst 1946 in Neustrelitz, weil seine Eltern dorthin evakuiert worden waren. Zwei Jahre später lebte die Familie mit ihm wieder in der Altstadt. Vor 18 Jahren zog er dann von Oberkassel nach Büderich.

 

 

WZ vom 15.9. 2009

Anrath: Mit Knast-Chefin klönen
von Rudolf Barnholt
Am Rande des Trödelmarktes hatte Künstler Wolfgang Krumnacker zum „Labertisch“ geladen.

 

Am Labertisch mit Beate Peters (Mitte), Wolfgang Krumnacker (2.v.r.) und Markus Gather (r.). (Foto: Friedhelm Reimann)

Lust auf ein „Laberkäffken“? Die beiden älteren Damen nahmen das Angebot von Wolfgang Krumnacker gern an. Der hatte vor dem Trödelmarkt im ehemaligen Verseidag-Gebäude seinen „Labertisch“ aufgebaut. Bei Kaffee und Keksen kamen Gespräche zustande, für interessante Gesprächspartner hatte Krumnacker gesorgt.
„Durch die neue Pforte kommen hoffentlich weniger Drogen ins Haus.“

Beate Peters, Leiterin des Männergefängnisses

Beate Peters, Leiterin des Männerhauses der Anrather Justizvollzugsanstalt, war mit leichter Verspätung gekommen. Der Trödel interessierte sie nicht („Ich finde generell neue Sachen schöner“), aber Anrath und seine Bewohner mal aus einer anderen Perspektive heraus kennen zu lernen, machte der Wahl-Düsseldorferin schon Spaß.

Wie viel Männer sie denn unter sich habe? „Das Haus ist für 415 Gefangene ausgerichtet, aber in der Regel mit 460 bis 470 Personen belegt.“ Drogendelikte machten knapp ein Drittel aus. „Durch die neue Pforte kommen hoffentlich weniger Drogen ins Haus“, erklärte die 45-jährige Juristin.

„Ich habe ein verrücktes, wildes Leben geführt, aber zu einem Aufenthalt im Knast hat es nie gereicht“, stellte Wolfgang Krumnacker (63) im Hawaiihemd fest.

„Nehmen Sie doch erstmal ein Plätzchen“, bot er Passanten an. Markus Gather, Rockmusiker, Initiator von „Anrath 1tausend“ und Lehrer an der Robert-Schuman-Gesamtschule in Willich, war trotz seines Geburtstages zum Labertisch gekommen: Der gerade 41-Jährige fasste am Schluss zusammen: „Wir sind vom Hölzken aufs Stöcksken gekommen.“

Krumnacker hatte ihm Tipps zur Herstellung vom Marmelade gegeben. Armut auf dem Lande war eines seiner Themen. Selbst im so satten Willich habe er im November von Schülern gehört, die er gefragt hatte, ob ihnen denn im T-Shirt nicht kalt sei, dass das Geld für eine Jacke fehle.

„Man bekommt hier Zugang zu einer ganz anderen Welt“, freute sich Bärbel Meyer (47). Man kann man schon mal mit einer Gefängnisdirektorin sprechen? Oder mit einem Hypnotiseur? Wolfgang Meyer (62) aus Mülheim an der Ruhr gestand: „Es gibt keine einfache Definition für Hypnose.“

Der Hypnotiseur stellte klar: „Hypnose ist kein Spiel, sondern eine ernsthafte Angelegenheit, mit der man verantwortungsvoll umgehen muss.“ 15 Prozent der Menschen seien leicht zu hypnotisieren, 15 Prozent relativ schwer. Alles, was einen seelisch bedrückt, sei über die Hypnose positiv zu beeinflussen.

Leider trauten sich nur wenige Passanten, ihren Teil zur großen Laberei beizutragen. Trotzdem wird Wolfgang Krumnacker seinen Labertisch immer wieder aufbauen – er ist ja regelmäßig als Trödler vor Ort.

 
 
 

Rheinische Post vom 15.4. 2009


Stadt Willich
Beim Trödeln wird gelabert
VON NATASCHA BECKER

Jeden Samstag beim großen Antik- und Hallentrödel im Willicher Stahlwerk Becker wartet der Satiriker und Autor Wolfgang Krumnacker mit einem ganz besonderen Angebot auf: dem Labertisch.

"Keine Kekse heute?" Der Zuruf von Roland Hecker lässt Wolfgang Krumnacker breit grinsen. "Nee, heute gibt es Bonbons", sagt er schmunzelnd und deutet auf die beiden Porzellanschalen, die mit Toffees gefüllt sind und auf der Theke vor ihm stehen. Hecker rückt näher und nimmt auf einem der beiden Barhocker Platz. Sekunden später sind die beiden Männer in ein Gespräch vertieft. Thema: das Fehlen einer Bushaltestelle in der Nähe des Antik- und Hallentrödels in Willich.

Alle möglichen Themen

"Mit mir kann man über alles reden", sagt Krumnacker lachend und deutet auf das Schild an seiner Theke. "Labertisch" ist dort in großen Buchstaben zu lesen. Und genau das, nämlich labern über alle möglichen Themen, ist jeden Samstag am Trödelstand von Doris und Wolfgang Krumnacker angesagt. "Die Idee ist mir vor ein paar Jahren gekommen. Den ersten Labertisch habe ich auf einer Vernissage in Büderich gemacht", erinnert sich der 63-Jährige.

Er findet, dass heutzutage einfach zu wenig gesprochen werde. "Früher saßen die Leute draußen vor der Haustür und haben miteinander gequatscht. Jeder hatte was zu erzählen. Das gibt es heute doch gar nicht mehr", bemerkt der Rentner. Mit seinem Labertisch möchte er einfach zum Quatschen anregen und das über jedes Thema. Es solle nicht hochintellektuell zugehen. Natürlich könne man mit ihm auch philosophieren und über Politik und Literatur sprechen, aber die alltäglichen Dinge seien es doch gerade, die immer einen Grund zum Labern geben würden.

Seine Idee kommt an. Seit Dezember vergangenen Jahres trödelt er in der Willicher Halle im Stahlwerk Becker und baut seinen Labertisch direkt am Stand auf. "Ich habe mittlerweile ein Stammpublikum, das auf eine Tasse Kaffee und was zu Naschen vorbeikommt und natürlich labert", strahlt Krumnacker und blinzelt einer Standnachbarin zu, die sich gerade ein Toffee aus der Schale mopst. Zum Erzählen hat sie gerade keine Zeit. Kundschaft bevölkert ihren Stand. Auch am Stand von Krumnacker ist einiges los. Aber darum kümmert sich Ehefrau Doris.

Mittlerweile ist Roland Hecker weitergezogen. Dafür sitzt jetzt Dieter Koch beim Laberchef an der Theke. "Mir ist aufgefallen, dass die Stege für die Enten in den Wasserbecken auseinanderfallen. Da müsste dringend was gemacht werden", erzählt er besorgt. Das sei ja wohl ein klarer Fall für einen Anruf bei der Stadt Willich, kommentiert Krumnacker. Und dann stecken die beiden Männer auch schon mitten im intensiven Gespräch über die schön angelegte Wasserachse im Stahlwerk Becker. Themen zum Labbern gibt es nun einmal reichlich

 

 

 

Westdeutsche Zeitung vom 8.12. 2008


 

Willich: Ein Trödel-König am Labertisch

von Rudolf Barnholt

"Ich bin selbst eine typisch rheinische Labertasche" sagt Wolfgang Krumnacker aus Büderich. Er beteiligte sich jetzt zum ersten mal am Weihnachtströdelmarkt in Halle 4 auf dem Gelände von Stahlwerk Becker. Das die Besucher eher spärlich flossen, stört ihn wenig:Wer kommunikativ war, konnte an seinem "Labertisch" bei Lebkuchen auf Gleichgesinnte stossen und sich austauschen. Auf dem Trödelmarkt gehen, um mit anderen in Gespräch zu kommem? Warum nicht! Wolfgang Krumnacker, der in seinem bewegten Leben auch Gastronom war, weiß, wie man mit Menschen umgeht.Vielleicht gefiehl es ihm in Willich so gut, obwohl er als Trödler gemeinsam mit Ehefrau Doris keine Umsatzrekorde erzielen konnte."Der freundliche Umgang untereinander gefällt mir, die Atmosphäre ist einfach menschlich hier" Obwohl man bekanntlich mit vollem Mund nicht sprechen soll, musste er am Samstag binnen kurzer Zeiz drei Mal den Lebkuchenteller auffüllen. Zur Atmosphäre passte auch die Tombola, die Usche Hommen organisiert hat. Der Erlös geht an notleidende Kinder. Zum menschlichen Trödelmarkt tragen auch Typen bei wie Egon Peterjohann aus Willich. Der 66-jährige will ein fairer Händler sein: "Ich biete nur gute Sachen an" Seine Devise:"Immer in Bewegung bleiben- die Leute wollen angesprochen werden". Neben nostalgisch anmutender Unterhaltungselektronik mit Nussbaum-Dekor hat er viele Bücher, aber auch ein altes Haarschneide-Set, wie man am Mann mit den langen Koteletten auf der Verpackung ablesen kann oder ein Blutdruckmessgerät. Eine Klasse für sich: Die Atmosphäre in der maroden 8.000 Quadratmeter großen Halle, in der ein vier Meter langes Auto wie ein Spielzeug wirkt. Allerdings hat man immer das Gefühl, dass in der Halle kälter ist als draußen. " Ein Käffken trinken, wildfremde Menschen zusammenbrigen": Für seine Mission nahm Krumnacker mit Hilfe von Egon Peterjohann sein Gasöfchen in Betrieb. Auch wenn die Gläser und Sammeltassen von unzähligen Großmüttern keinen reißenden Absatz fanden. Lebenskünstler Krumnacker nahm`s gelassen: " Die Atmosphäre inspiriert mich. Nächtes mal schreibe ich hier an meinem Buch"

 

 

Westdeutsche Zeitung vom 7. Juni 2008

"Künstler treffen Leser"

Besucher des Bücherbummels an der Kö vom 12. bis zum 15. Juni können am Stand 14 zwischen Theodro - Körner - und Königstraße Künstlern begegnen. Die Malerin Katarzyna Cudnik ist am 12. Juni, der Maler und Bildhauer Franz Engler am 13. Juni zu Gast. Maler und Akltionskünstler Wolfgang Wimhöfer kommt am 14. Juni und der malende Musiker Theo Quekel am 15. Juni. Außerdem können Leseratten täglich am "Labertisch" mit dem Autor und Satiriker Wolfgang Krumnacker über viele nicht so ernste Themen plaudern.

 

 

Meerbuscher Nachrichten vom 23. April 2003

Dönekens am ovalen "Labertisch"

Literatur und Malerei befruchten sich

Der Büdericher Autor und Satiriker Wolfgang Krumnacker hat eine originelle Idee: Klönen wie der Schnabel gewachsen ist. An einem "Labertisch" In einer Oberkassler Kneipe hat er diesen Geistesblitz bereits in die Tat umgesetzt und spannende Erfahrungen gemacht. Es handelt sich bei dem Corpus Delicti um ein ovales Objekt, an dem trefflich über Gott und die Welt "gelabert werden kann.Keine Meinung ist zu dumm um dort nicht artikuliert zu werden.Oder ist sie etwa gar nicht dumm?? Sondern verrät bodenständige Weisheit? Krumnacker sammelt jedenfalls an diesem Labertisch Geschichten und Dönekes, die er im November in Buchform herausbringen will. Geplanter Titel: "Der Labertsich". Und damit nicht nur Düsseldorfer Schnack darin zu finden ist, will der Autor am 3. Mai einen Labertisch in Büderich aufmachen. Um die Sache noch interessanter zu gestalten, gibt es gleichzeitig eine Vernissage des Düsseldorfer Malers

 

 

Oberkasseler Observer vom 4. Dez. 2002

Dramen des Alltags"

Grotesken haben in Düsseldorf Tradition - Wolfgang Krumnacker setzt sie fort. Wer auf schrägen Humor vom Schlage eines Hermann Harry Schmitz steht, der ist bei Krumnackers Erstling " Vier Tassen für Uschi und andere blödsinnige Geschichten" gut aufgehoben.

In den 21 Geschichten seines soeben erschienen Buchs nimmt der Meerbuscher Autor Alltagssituationen und Durchschnittstypen aufs Korn, überspitzt sie auf groteske, aber nie gehässige Weise und lässt so manches zunächst harmlose Unterfangen im desaströsen Chaos enden...persifliert Krumnacker auch sich selbst....

... oder die unheilvolle Entwicklung im Frisiersalon, die denselben zum Schlachtfeld werden lässt. Herrlich skurril auch die Erlebnisse des aufgeblasenen Hauptwachmeister Habacht, des Yuppie-Brokers John Daun oder der gefürchteten Kaufhauskundin Henrietta von Regalis.....

...den meisten Personen in meinen Geschichten bin ich selber schon begegnet...

Gelegenheit dazu hatte der 56 jährige in seinem bewegten Leben reichlich...

..das nächste mit Geschichten aus der Oberkasseler Kneipenwelt ist für das nächste Jahe geplant...

 

 

Rheinische Post vom 9. Okt. 2002

Leben liefert beste Pointen...

Um sich Themen für neue Kurzgeschichten einfallen zu lassen, muss der Autor Wolfgang Krumnacker aus Büderich nicht lange am Bleistift kauen...

.....Mitten aus dem Leben greift Wolfgang Krumnacker den Stoff für witzige Erzählungen, deren Protagonisten dem Leser deswegen durchaus bekannt vorkommen dürften..

...mit einem Augenzwinkern beschreibt er komische Geschehnisse aus dem täglichen Leben, die für die Haupfiguren mit ihren menschlichen Fehlern und Schwächen meist im völligen Chaos enden...

..eimerweise wird dem Leser der Humor übergekübelt...so gibt es kaum einen Satz, dem nicht durch gnadenlose Übertreibung oder groteske Verzerrung der Realität eine Pointe aufgesetzt wird...

Unerbittlich zeigt sich Krumnacker auch bei der Erfindung der Namen für seine Personen, die sofort Aufschluss über Beruf oder bestimmte Eigenheiten ihres Trägers geben...

....als Buchautor schöpft er immer noch aus dem großen Erfahrungsschatz der sich in seinem abwechslungdreichen Leben angesammelt hat.

...als nächstes plant er ein Buch mit Geschichten aus der Zeit als Wirt der Zille....